Was können Sie bereits bei der Erstellung des Ausgangstextes beachten, damit die anschließende Übersetzung gut wird?
Egal ob technische Dokumentation, Pressemitteilung oder Lebenslauf: Wenn Sie wissen, dass Ihr Text später in eine andere Sprache übersetzt werden muss, sollten Sie einige Aspekte schon beim Verfassen des Ausgangstextes beachten. Denn eine gute Textvorlage vereinfacht den Übersetzungsprozess erheblich. Welche Dinge sollten Sie grundsätzlich beachten?
Die Zielgruppe
Machen Sie sich zuerst Gedanken über Ihre Zielgruppe. Angenommen, Sie schreiben eine Produktinformation über ein Medikament, das von Ihrem Unternehmen entwickelt wird. Wer soll Ihren Text später hauptsächlich lesen, wen wollen Sie ansprechen? Sind es Fachleute auf dem Gebiet, Ärzte oder Krankenhäuser? Oder doch der ganz normale Verbraucher, ohne abgeschlossenes Medizinstudium? Die Sprache und der Stil Ihrer Texte sollten an die Zielgruppe angepasst sein, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Auch dem Übersetzer sollten Sie später mitteilen, welche Zielgruppe Sie ins Auge gefasst haben, damit er die Übersetzung entsprechend angleichen kann. Das ist besonders bei PR- und Werbetexten wichtig. Die kulturelle Anpassung des Zieltextes (auch Transkreation genannt) übernimmt der Übersetzer für Sie. Er ist Experte für Sprache und Kultur des jeweiligen Landes, für das die Übersetzung gedacht ist.
Kontrolliertes Schreiben
Wenn Sie die Zielgruppe festgelegt haben, geht es meist ans Schreiben. Auch hier gibt es einige Faktoren, die zum Erfolg einer anschließenden Übersetzung beitragen. Achten Sie zum Beispiel auf Ihre Satzstrukturen. Sind sie logisch oder verstehen Sie selbst nicht mehr, worauf sich diese eine Präposition im Nebensatz bezieht? Lassen Sie Ihren fertigen Text von einer anderen Person lesen und bitten Sie um Verbesserungsvorschläge. Einer außenstehenden Person wird auffallen, was Sie beim Lesen des eigenen Textes nicht wahrnehmen.
Wählen Sie weiterhin immer eine festgelegte Benennung für jeden Gegenstand oder Sachverhalt. Verwenden Sie Fachtermini konstant und vermeiden Sie Synonyme, um Mehrdeutigkeiten auszuschließen. Enthält Ihr Text Abkürzungen oder neue Begriffe, sollten Sie diese an geeigneter Stelle erklären. Vermeiden Sie außerdem nichtssagende Füllwörter und unnötige Einschübe. Schreiben Sie so präzise wie möglich.
Ihren Text sollten Sie abschließend noch einmal im Rahmen des Lektorats auf Fehler und Inkonsistenzen kontrollieren, bevor Sie ihn an den Übersetzer schicken.
Diese „kontrollierte Sprache“ kann Kosten, Zeitaufwand und Fehlerquellen beim Übersetzen deutlich reduzieren. Der Übersetzer wird merken, dass Sie sich bereits über die spätere Verwendung Ihrer Texte Gedanken gemacht haben und sich über eine gut geschriebene Textvorlage freuen. Beste Voraussetzungen also für das Gelingen einer Übersetzung!
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Wer schreibt hier? Mein Name ist Ralph Smyreck, ich bin freiberuflicher Fachübersetzer, Transkreativtexter und Lektor für die Sprachen Englisch, Dänisch, Französisch und Deutsch in Leipzig. Ich unterstütze Unternehmen, NGOs und Einzelkunden weltweit in Sachen interkultureller Kommunikation. In diesem Blog berichte ich über interessante Themen rund um den Arbeitsalltag eines Übersetzers. Gerne können Sie mich kontaktieren, wenn Sie Fragen zu meiner Person oder meinen Sprachdienstleistungen haben. Auch über Rückmeldungen und Themenvorschläge für meinen Übersetzer-Blog freue ich mich.